Chronik

Die Feuerwehr Hechendorf…

…eine Geschichte die bis Heute kein Ende nimmt!

Es gibt verschiedene Hinweise auf weit zurückreichende Wurzeln dieser Selbsthilfegruppe in Hechendorf. Einen offiziellen Nachweis bieten Unterlagen, die aus Hechendorfer Archiven stammen: Eine „Allgemeine Feuerordnung“ von 1791 lässt auf ein Bestehen organisierter Feuerbekämpfung und Verhütung schon im 18. Jahrhundert schließen. In einer im Jahre 1845 aufgestellten Inventarliste finden wir außerdem eine gemeindeeigene Feuerleiter aufgeführt, die im Jahre 1819 angeschafft wurde.

Am 15. Juni 1873 wurde dann formell die Freiwillige Feuerwehr von Hechendorf-Güntering gegründet. Laut Stammbuch war zu dieser Zeit Sylvester Menzinger Kommandant.

Über die technische Ausrüstung berichtet der ehemalige Kommandant Hans Wegner bei einem Rückblick anläßlich des 111. Geburtstages der Freiwilligen Feuerwehr Hechendorf am 10. Juni 1984: „Aus dem Jahre 1874 existiert noch der original Bauplan für die ersten ‚Feuerhäuser‘ von 3 x 4 m Größe. Standorte waren in Hechendorf an der jetzigen Hauptstraße, gegenüber dem heutigen Salcher-Haus und in Güntering im jetzigen Garten des Anwesens Dr. Holzapfel an der Ecke Günteringer Straße / Leitenhöhe. 1875 wurde einiges Feuerlöschgerät wie Steigerbeile, Steiger-Haken und Gurte, Feuereimer, Laternen, Signalhörner und Feuerspritzen angeschafft und in den neuen Feuerhäusern untergebracht.

Die Feuerspritzen waren mit Muskelkraft betriebene mechanische Pumpen, die von Pferden gezogen wurden und noch weit bis ins 20. Jahrhundert gebräuchlich sein sollten. Das Löschwasser konnte bereits unter Druck über Hanfschläuche zur Brandstelle gefördert werden, um dort über Strahlrohre den Brand zu bekämpfen. Der gute alte Löscheimer hatte allerdings noch immer seine Daseinsberechtigung, denn die Spritze musste damit aufgefüllt und mit Löschwasser versorgt werden“.

Schon früh bemühte sich die Gemeinschaft der Feuerwehr-Gruppen um den sozialen Schutz der im Einsatz gefährdeten Männer. Es bestand schon 1872 die „Landes-Unterstützungskasse der Freiwilligen Feuerwehren Bayerns, diesseits des Rheins“. Wie aus der noch vorhandenen Satzung hervorgeht, wurde die Organisation von den Wehren gemeinsam getragen und selbstverwaltet. Sie leistete Hilfe und finanzielle Unterstützung bei Unglücksfällen im Feuerwehrdienst.

Im Jahre 1898 kaufte die Gemeinde Hechendorf bei Justus Braun in Nünberg, der führenden Adresse in Sachen Feuerwehrausrüstung, für 1280,- Mark eine leistungsfähige neue Feuerspritze. Man bezahlte im Zeitraum von zwölf Jahren, der letzte Schuldschein wurde 1910 eingelöst; die Anschaffung hatte demnach einige Opfer gekostet.

25 Jahre später wurden die Hechendorfer und Günteringer Familien erneut finanziell belastet. Die beiden alten Feuerwehrhäuser wurden abgerissen und durch das noch bis in die 80er Jahre des letzen Jahrtausends existierende Gerätehaus im Schulgarten von Hechendorf ersetzt. Kostenpunkt 1350,- Mark. In diesen Vorkriegsjahren geben die Wehrmänner von Güntering ihre relative Eigenständigkeit auf und stellen sich, wie es Hans Wegner in seiner Festansprache damals formulierte „mit den Hechendorfern gemeinsam unter den Schutz des Hl. Florian“. Die Jahre des 2. Weltkrieges sind geprägt von der schmerzlichen Abwesenheit der langjährig zusammengeschweißten Gemeinschaft der Feuerwehrleute. Sobald die Männer aus Krieg und Gefangenschaft heimgekehrt sind, stellen sie im Januar 1946 die Freiwillige Feuerwehr neu auf.

Zu den Gründungsmitgliedern Alfons Dosch, Ludwig Schäfer, Walter Wöll, Xaver Salcher, Richard Willeitner, Richard Rehm, Franz Blesenberger, Hermann Steinherr, Hans Dosch, Hans Steer, Rudolf Wöll und Lorenz Hübsch unter Kommandant Jakob Hörmann stoßen weitere Freiwillige. Die Mannschaft muss sich mit einer kleinen und veralteten Motorspritze und wenigen, größtenteils durchlöcherten Hanfschläuchen behelfen, die auf einem handgezogenen Karren verladen waren. In den 50er Jahren stellt der Fuhrunternehmer und Feuerwehrmann Hans Steer seinen LKW zu Einsätzen und Übungen zur Verfügung. Damit wird ab 1962 auch der Anhänger mit der damals neu beschafften Tragkraftspritze (TS 8) gefördert. Die Mannschaft fand auf der Ladefläche des LKW´s Platz.

1965 übernimmt Alfons Dosch die Kommandantenstelle und behält sie bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden 1983 bei (die Feuerwehrmänner scheiden automatisch mit dem Erreichen des 60. Lebensjahrens aus dem aktiven Dienst aus). Im Anschluss wird Hans Wegner zum 1. Kommandanten der Feuerwehr gewählt. Seine wichtigsten Tätigkeiten waren die Gründung einer Jugendgruppe – die im Nachhinein gesehen die größte „Jugend“ sein wird, die bis dato in Hechendorf bei der Feuerwehr ausgebildet wurde – weiterhin die Planung eines neuen Gerätehauses, das die kleine „Garage“ sehr bald ablösen sollte.

1967 kann Hans Steer seinen Spanndienst aufgeben, durch den die Wehr erst zu einer aktionsschnellen Truppe geworden war: Die Gemeinde ordert 1967 das erste Tragkraft-Spritzenfahrzeug, das noch in den 90er Jahren bei der Feuerwehr Drößling im Dienst steht.

Mit dem Erlös aus einem zweitägigen Fest, das die Freiwillige Feuerwehr zu ihrem 100-jährigen Bestehen 1973 feiert, können die Feuerwehrleute ein zusätzliches Mehrzweckfahrzeug mitfinanzieren. Der räumliche Notstand, diese beiden Fahrzeuge in dem 1935 erbauten Gerätehaus unterstellen zu müssen, wurde wiederum mit tatkräftiger Hilfe der Mitglieder behoben. In ca. 1400 freiwilligen Arbeitsstunden und mit Hilfe von Spenden und dem Beistand von Handwerksfirmen entsteht 1985 ein neues, zeitgemäßes Feuerwehrhaus mit Fahrzeug- und Gerätehalle, einem Schulungsraum, einem Waschraum sowie einer Elektrozentrale.

1996 erhält die Feuerwehr Hechendorf ein Löschfahrzeug (LF 8) auf einem Mercedes Fahrgestell. Mit diesem Fahrzeug ist nunmehr ein Erstangriff sowie technische Hilfeleistung für eine ganze „Gruppe“ (9 Mann) möglich. Ein Jahr später kommt ein Mehrzweckfahrzeug dazu, das in mühevoller Arbeit zu einem vollwertigen Feuerwehrauto umgebaut wurde, um neben der Mannschaft auch möglichst viel Spezialgerät zum Einsatz zu bringen.

Im Jahre 2003 kam ein weiterer „Meilenstein“ in der Entwicklung der Feuerwehr Hechendorf hinzu. Erstmals steht im Ort ein wasserführendes Fahrzeug. Ein nagelneues LF 8/6 (ein Löschfahrzeug mit 600 Liter Wasser) wurde nach langer und intensiver Planungszeit unter dem Kommandanten Dr. Rudolf Lindermayer angeschafft. Wieder wurden die Freiwilligen Helfer aktiv und bauten dieses Fahrzeug zu einem universellen und für alle Einsatzbedingungen geeigneten Fahrzeug aus. Enthalten ist neben der kompletten Brandausrüstung eine ganze Reihe an Geräten für die technische Hilfeleistung. Das ehemalige Löschfahrzeug ist heute im Dienst der Feuerwehr Meiling.

Die Feuerwehr Hechendorf leistet im Jahr durchschnittlich 2200 Stunden ehrenamtlichen Dienst, davon weit über 500 bei Einsätzen und Hilfeleistungen, 400 für Geräte und Fahrzeugpflege sowie Instandhaltung. 1100 Stunden sind für Ausbildung und Übungen anzusetzen. Derzeit sind über 50 Mitglieder im Einsatz, zwei Fahrzeuge und zwei Anhänger werden ständig eingesetzt.

Der Einsatzschwerpunkt liegt primär bei der Rettung von Personen, sei es bei einem Brand oder bei den immer häufiger werdenden Verkehrsunfällen. Aber auch die Rettung und Bewahrung von Sachgütern und das Verhindern von Umweltschäden nimmt viel Platz in der Statistik ein.

Es ist und bleibt spannend was in Hechendorf noch alles passieren wird, sehr schnell ist die technische Entwicklung….. die heutigen Feuerwehrautos sind mit den Vorgängermodellen in punkto Ausstattung nicht mehr zu vergleichen, auch die Ausbildung wird immer spezieller und intensiver. Der Fortschritt wird auch bei der Feuerwehr Hechendorf nicht haltmachen – und er darf es auch nicht. Jeder aktive Feuerwehrler ist auf dem neuesten technischen Stand und ist stolz darauf… ganz nach dem Motto „Helfen ist unser Gebot“ – und eine professionelle Hilfe wird seit jeher bei der Feuerwehr groß geschrieben.

Hechendorf am Pilsensee…

…ein kurzer historischer Ausflug.

Es gibt verschiedene Hinweise auf weit zurückreichende Wurzeln dieser Selbsthilfegruppe in Hechendorf. Einen offiziellen Nachweis bieten Unterlagen, die aus Hechendorfer Archiven stammen: Eine „Allgemeine Feuerordnung“ von 1791 lässt auf ein Bestehen organisierter Feuerbekämpfung und Verhütung schon im 18. Jahrhundert schließen. In einer im Jahre 1845 aufgestellten Inventarliste finden wir außerdem eine gemeindeeigene Feuerleiter aufgeführt, die im Jahre 1819 angeschafft wurde.

Am 15. Juni 1873 wurde dann formell die Freiwillige Feuerwehr von Hechendorf-Güntering gegründet. Laut Stammbuch war zu dieser Zeit Sylvester Menzinger Kommandant.

Über die technische Ausrüstung berichtet der ehemalige Kommandant Hans Wegner bei einem Rückblick anläßlich des 111. Geburtstages der Freiwilligen Feuerwehr Hechendorf am 10. Juni 1984: „Aus dem Jahre 1874 existiert noch der original Bauplan für die ersten ‚Feuerhäuser‘ von 3 x 4 m Größe. Standorte waren in Hechendorf an der jetzigen Hauptstraße, gegenüber dem heutigen Salcher-Haus und in Güntering im jetzigen Garten des Anwesens Dr. Holzapfel an der Ecke Günteringer Straße / Leitenhöhe. 1875 wurde einiges Feuerlöschgerät wie Steigerbeile, Steiger-Haken und Gurte, Feuereimer, Laternen, Signalhörner und Feuerspritzen angeschafft und in den neuen Feuerhäusern untergebracht.

Die Feuerspritzen waren mit Muskelkraft betriebene mechanische Pumpen, die von Pferden gezogen wurden und noch weit bis ins 20. Jahrhundert gebräuchlich sein sollten. Das Löschwasser konnte bereits unter Druck über Hanfschläuche zur Brandstelle gefördert werden, um dort über Strahlrohre den Brand zu bekämpfen. Der gute alte Löscheimer hatte allerdings noch immer seine Daseinsberechtigung, denn die Spritze musste damit aufgefüllt und mit Löschwasser versorgt werden“.

Erstmals wird Hechendorf um die Mitte des 12. Jahrhunderts erwähnt. Das Kloster Dießen am Ammersee hatte hier Besitztümer. Der Besitz wurde gewaltig vermehrt als im Jahre 1367, am Sankt-Johannistag, die Gebrüder Mailinger ihren Kirchenschatz, den Widdum und den Zehnten dem Gotteshaus zu Dießen auf unsere Frauen Altar gaben, „damit ein Pfarrer allhier auf der Pfarr hausen könne“.

Der sehr starke frühgotische Kirchturm, an den später das Mittelschiff angebaut wurde, stammt aus der Zeit des 15. Jahrhunderts. Die Kirchenbücher gehen lückenlos bis zum 30-jährigen Krieg zurück, eine wahre Fundgrube für Familienforscher.

Durch den Zusammenschluss der Ortschaften Oberalting, Meiling, Unering, Drößling und Hechendorf entstand 1978 die Großgemeinde Seefeld. Dieser Name erinnert an die lange, wechselvolle Geschichte der Siedlung um den Pilsensee und an die Geschlechter, die hier ansässig waren: Die Grafen von Andechs, die Herren von Seefeld, die fränkischen Herren Hilpold von Stein, die schwäbischen Herren von Gundelfingen, die Preysinger auf Wolznach und schließlich und endlich das Haus Toerring.

Mit Ausbau der seit 1903 bestehenden Bahnlinie München-Herrsching erhielt Hechendorf eine eigene S-Bahn-Station, so dass an den schönen Tagen im Jahr viele Sommerfrischler nach Hechendorf kommen. Ebenso sorgt der Ausbau vieler Straßen und Autobahnen dafür, dass der Ort bekannt geworden ist, und auch für viele als beliebter Wohnort wegen seiner Nähe zu München dient.

Hechendorf ist eine große Ortschaft geworden, die aber, Dank der landschaftlich reizvollen Umgebung, ihren Charme nicht verloren und auch ein reges Vereinsleben zu verzeichnen hat.